1. Die
Erschaffung der Erde.
Im Anfang
schuf Gott Himmel und Erde. Aber die Erde war nicht alsbald so schön, wie sie
jetzt ist, eingerichtet zur Wohnstätte der Menschen. Das Licht, die Luft,
Gestein und Grund, die Keime aller Gewächse und aller lebendigen Wesen lagen
noch ohne Ordnung, eingehüllt in Wasser und wässerichte Dünste, und es gärte und
bewegte sich alles durcheinander.
Da scheidete sich zuerst allmählich das Licht
oder die Helle von der bewegten Masse. Es scheidete sich die Luft und erhob sich
und zog wässerichte Dünste mit sich in die Höhe. Also wölbte sich über der Erde
der schöne, hohe Himmelsbogen, und der Wolkenhimmel gestaltete sich, und die
Luft dehnete sich aus zwischen Himmel und Erde. Nach dem scheidete sich das
Wasser und floß zusammen in das Meer, daß das Erdreich trocken wurde, und es
taten sich lebendige, frische Wasserquellen in der Erde auf, die ergießen sich
in die Bäche und Ströme und laufen in das Meer.
Als aber die Wasser abgelaufen
waren von dem Erdreich, gingen die Keime der Gewächse auf, und das Erdreich
wurde geschmückt mit Gras und blumenreichen Kräutern und fruchttragenden Bäumen,
die blühen und bringen ihren fruchtbaren Samen in sich selbst, jedes in seiner
Art. Nach dem klärte sich der Wolkenhimmel auf, und die Sonne erschien in ihrer
Herrlichkeit am reinen blauen Firmament und leuchtete auf die stille Erde herab,
und gleicherweise, als sie untergegangen war, der Mond und die Sterne. Es war
noch kein lebendiges Wesen vorhanden, das sich über die schönen Lichter hätte
freuen können.
Aber bald fing es an, sich im Wasser zu bewegen an großen und
kleinen Fischen. Es flogen Vögel in der Luft umher und kamen immer mehr und
setzten sich auf die Zweige der Bäume in ihrem farbenreichen Gefieder und
freuten sich in tonreichen Weisen. Es kamen Tiere auf der Erde zum Vorschein,
jegliches in seiner Art. Der Falter flatterte um die schönen Blumenhäupter. Das
Lamm hüpfte und weidete auf dem Anger. Im Wald erging sich der prächtige Hirsch.
Überall in den Höhen und Tiefen bewegte sich ein fröhliches Leben. -
Dies alles
ist so geworden durch Gottes allmächtigen Willen, durch sein lebendiges Wort.
Gott sprach: »Es werde!« - und es ward. Herr! wie sind deine Werke so groß und
viel!
Du hast sie alle weislich geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.
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